Genealogie / Quellen
Zur Coburger Familie (von) Sand gehören die Nachkommen des „Stammvaters“ Hermann v. Sand I (c. 1220-1290) und seiner Ehefrau Adelheid, einst bei Sonneberg/Thüringen begütert und im Coburger Franziskanerkloster beigesetzt; siehe Klaus Frh. v. Andrian-Werburg, Das Totenbuch des Franziskanerklosters in Coburg c. 1257-1525 (1600), Neustadt a.d. Aisch 1990, S. 45 (Nr. 132) und S. 71 (Nr. 235). Beginnend mit Eberhard v. Sand II (c. 1360-1440) lässt sich die Generationenfolge des Geschlechts bis heute lückenlos belegen. Im 18. Jhd. teilt sich der Stamm in die Linien Frankfurt-Pfalz (A) und Erlangen-Wunsiedel (B), im 19. Jhd. letztere dann in den Ast St.Gallen/Schweiz (C, mit 13 heute lebenden Namensträgern), die drei bayrischen Äste Ebnath (D, 8 lebende Namensträger), Regensburg (F, heute erloschen) und Schwarzenbach (G, 49 lebende Namensträger), sowie die beiden im 20. Jhd. erloschenen überseeischen Äste Surabaya (E) und New York (H).
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Sand-Wappen im Coburger Franziskaner-Totenbuch |
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Mit zum „Sand-Clan“ im weiteren Sinn zählen auch zahlreiche (direkt blutsverwandte) Nachfahren des Coburger Geschlechts, die zwar durch Heirat heute andere Familiennamen führen, aber die traditionelle Beziehung zum alten Familienverband aufrechterhalten haben – darunter die britisch-australischen Nachkommen des Sand-Enkels Georg August Bruxner (1778-1863, siehe Henry R. Bruxner, The Vicissitudes of a Franconian Family: Erlangen to St.Petersburg, Argyllshire and the Clarence, London 1911, und Sir Michael Bruxner, A Family Record, Sydney 1966), die niederländischen Nachkommen von Anna Margaretha Sophie de Vogel geb. Sand (1824-1857, siehe Nederlands Patriciaat Jg. 14/1924, S. 361, und Dirk van Duijn, „Van Erlangen naar Soerabaja: Sand“, De Indische Navorscher Jg. 11/1998, S. 49-54), die Schweizer Nachkommen der Sand-Enkelin Lily v. Muralt (1849-1921, siehe Leonhard v. Muralt-Baumgartner und Hans Morf, Stammtafeln der Familie von Muralt in Zürich, Zürich 1976, Tafel VII), und die französischen Nachkommen von Elise Marquise de Cadoine de Gabriac geb. Sand (1868-1945, siehe Jean de Bonnot, L’ordre de la noblesse Bd. 7, Paris 1992, S. 189 und 307).
Dazu – mit genealogischen Daten, ausführlichen Hinweisen auf früheres Schrifttum und umfangreichem Bildmaterial – die von Peter H. Sand und Walter Sand herausgegebene aktuelle Familienchronik, Die Familie (von) Sand aus Coburg (München/Bonn 2005, 397 S.).
Daneben lassen sich allein im deutschen Sprachraum mindestens acht weitere – untereinander nicht verwandte – „Sand-Sippen“ aus verschiedenen Heimatgebieten feststellen (Ostpreußen, Schlesien/Lausitz, Niederrhein/Westfalen, Rheinhessen, Westpfalz/Luxemburg/Elsass, Oberpfalz, Mittelfranken und Oberbayern/Tirol). Nach allen verfügbaren Unterlagen hat aber wohl keine von ihnen verwandtschaftliche Beziehungen zu der Coburger Familie. Das gilt auch für die mindestens ebenso zahlreichen Träger des Namens Sand im skandinavischen, niederländischen und englischen Sprachraum, sowie für die Nachkommen der französischen Schriftstellerin George Sand (Pseudonym der Baronin Dudevant geb. Aurore Armandine Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876). Versuche, auch diese nicht verwandten Namensträger zumindest teilweise zu erfassen, sind u.a. das sog. „Weltbuch der Sand-Familien“ (Halbert’s Family Heritage, Bath/Ohio 1991) und die ähnliche Adressensammlung „Chronik des Sand-Geschlechts“ (Steinadler-Verlag, Weinstadt 2005), allerdings ohne irgendeinen genealogischen Zusammenhang.
Und schließlich gibt es noch einen "Sand-Clan" bei den Hopi-Indianern (siehe Henry R. Voth, Traditions of the Hopi, Chicago 1905). Mit denen können wir aber nun wirklich nicht verwandt sein, denn sie stammen aus einer echten Sand-Wüste in Arizona und nicht aus unserer Wüstung Sante im Thüringer Wald...
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Hopi, Sand-Clan |
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